MdB Frau Schulz-Asche besucht am 7.03.2022 die Kerber & Lampe GmbH, um sich eine deutsche Maskenproduktion anzuschauen.
Bei einem Besuch von Frau MdB Kordula Schulz-Asche beim Medizinproduktehersteller Kerber & Lampe GmbH in Kelkheim konnte sich die Abgeordnete der „Bündnis 90/Die Grünen“ ein Bild über die Maskenproduktion vor Ort machen und die Sorgen und Nöte des Geschäftsführers der Kerber & Lampe GmbH, Guido Kerber, aufnehmen.
Frau Kordula Schulz-Asche wurde begleitet vom Kelkheimer Bürgermeister Albrecht Kündiger, Herrn Hoffmann, Wolf-Dieter Hasler (Stadtrat) sowie Gianina Zimmermann und Marcus Schmitt (beide im Vorstand des Grünen OV Kelkheim).
Die Lage der Kerber & Lampe GmbH und der anderen Mitglieder des Maskenverbandes Deutschland ist prekär. „Wir wünschen/fordern ein Umdenken der Bundesregierung, der Länder, Kommunen und der Gesundheitsversorgung (z.B. Krankenhäuser) und den „französischen Weg“ in der Versorgung mit Masken. Preis darf nicht das entscheidende Kriterium bei der Vergabe von Aufträgen sein.“ sagt Guido Kerber.
Bisher erhielt die Kerber & Lampe GmbH nie einen öffentlichen Auftrag. Weder von Bund, Land oder Kommunen, noch von Krankenhäusern. Lediglich einen Auftrag an die KZV Hessen (ohne Ausschreibung). An private Personen und Unternehmen wurden seit Produktionsstart im Juni 2020 weniger als 3 Millionen medizinische OP-Masken und Behelfsmasken produziert und verkauft.
Von den zwischenzeitlich 4 Vollzeit – Mitarbeitern in der Produktion wurden bei 2 Mitarbeitern die Arbeitsverträge aufrechterhalten, 2 wurden bereits gekündigt.
„Wir stehen für höchste Qualität, 100% Made in Germany, auch die Vliesstoffe und Schutzfilter kommen aus deutscher Produktion, geruchslose Masken, einen nahezu bei 0 liegenden CO2 – Fußabdruck“ sagt Kerber.
Die aktuelle bedrohlichen Lage nutzt die Kerber & Lampe GmbH, als Innovationstreiber im Bereich der medizinischen Masken, um sich von asiatischen Produkten abzuheben. So wurden mit dem Haupt – Vliesstofflieferanten der VOCK B. S. GmbH & Co. KG aus Kaltenkirchen zwei neue Vliesstoffe entwickelt, die sowohl im Bereich der medizinischen Masken (OP-Masken), als auch auf dem Gebiet der persönlichen Schutzausrüstung, den FFP2 Masken, ein Novum darstellen. Der tri-komplex Vliesstoff wird auf der Gesichtsseite der Maske verbaut. Aloe Vera, Q10 und Mandellipide reduzieren Hautirritationen und erhöhen den Tragekomfort nachweislich.
Eine Revolution ist sicherlich der neue viruzide VIRU-fil Vliesstoff. Der rein biologische Wirkstoff, der als Vordervlies auf einer Maske verbaut wird, basiert auf einem Wirkstoff der auch in menschlichen Zellen vorkommt und im Vergleich zu anderen Stoffen wie Silberionen oder auch Kupferionen nicht krebserregend und unschädlich für den Körper ist. Viru-fil wirkt direkt – ohne Einwirkzeit – und zerstört, vereinfacht dargestellt, die äußere Virushülle. Somit kann dieser den Menschen nicht mehr infizieren.
Die kela – Masken sind auch über den webshop www.kela-schutzmasken.de/shop zu erhalten.
Auch die humanitäre Hilfe kommt bei Kerber & Lampe nie zu kurz. So hat man für die Flutopfer im Ahrtal im letzten Jahr zusammen mit dem Maskenverband Deutschland über 150.000 Masken gespendet.
Und auch für den Ukraine Krieg und die dort notleidenden verspricht Kerber schon jetzt, dass man über 50.000 Ukraine – OP-Masken im Ukraine – Flaggenmotiv produzieren wird. Der Vliesstofflieferant VOCK wird dazu den Ukraine „Flaggen“ – Vlies liefern und die Kelkheimer werden die Herstellung der Masken übernehmen. Entweder jeder Euro der Verkaufserlöse werden gespendet oder die Masken werden Hilfsorganisationen kostenlos zur Verfügung gestellt. „Hier sind wir bereits mit der Uni Frankfurt in Verbindung“, verrät Kerber. Aber auch andere Hilfsorganisationen können sich bei kela melden.
Die Kelkheimer Politiker wollen das Maskenthema in der nächsten Magistratssitzung besprechen. Frau Kordula Schulz-Asche nimmt die Informationen und Sorgen aus Kelkheim mit nach Berlin. Aber auch sie hob die Qualitätsstandards, Menschenrechte und die Umweltbelastung bei Importen aus Asien als wichtiges Kriterium hervor.
- Parteien wollen das Vergabegesetz ändern
- Soziale und Umweltaspekte sowie Lieferketten müssen bei Vergabe stärker gewichtet werden
- Die Deutsche Maskenindustrie könnte ganz Deutschland autark versorgen,
- Deutschland begibt sich erneut in gefährliche Abhängigkeit von China
Die deutschen Hersteller von Schutzmasken könnten innerhalb von einer Woche die komplette Versorgung Deutschlands mit einheimischen Masken übernehmen. 4,12 Milliarden Masken könnten die ca. 75 Mitglieder des Maskenverbandes pro Jahr herstellen. Wie auch zum Teil andere Sprecher von Parteien bereits fordern, so sollte Deutschland die Abhängigkeit von chinesischen Herstellern mit ihren unsicheren Lieferketten aufbrechen. Dafür sollte das Vergaberecht geändert werden, um eine Bevorzugung von deutschen Lieferanten bei Ausschreibungen zu ermöglichen, mindestens jedoch, dass ihnen daraus kein Nachteil entsteht.
So werden in Ausschreibungen deutsche Unternehmen geradezu „rausbeboxt“, indem in den Bedingungen gefordert wird, dass deutsche Firmen den Mindestlohn zu zahlen haben, während ausländische Firmen hiervon befreit sind.
Der Weg aus der Abhängigkeit:
„Das Vergaberecht bietet schon jetzt alle Möglichkeiten, gezielt deutsche Unternehmer zu beauftragen“, sagt dazu Guido Kerber in Vertretung aller deutschen Maskenhersteller. Der Maskenverband Deutschland schlägt auch für Deutschland den „französischen Weg“ vor. Das Pariser Gesundheitsministerium hatte im Dezember 2021 alle nachgeordneten Behörden und Departments verpflichtet, den Preis bei einer Vergabe nur 25 Prozent zu werten, dagegen Lieferketten, umweltbezogene und soziale Aspekte sowie Qualität mit 75 Prozent. In Folge fallen asiatische Lieferanten durchs Raster. „Eine ähnliche Vorgehensweise halten wir auch in Deutschland für möglich und dringend notwendig“, so Kerber.
Da eine Rundverfügung nach französischen Vorbild in Deutschland aufgrund seines föderalen Systems nicht möglich ist, fordert Kerber und der Maskenverband die Regierungen von Bund und Ländern auf, ihre Vergabestellen anzuweisen, den Preis als alleiniges Vergabekriterium niedriger zu bewerten. Die Kommunen, Gesundheitswirtschaft und private Einkäufer sollten gebeten werden, dies ebenfalls so zu handhaben. Diese Vorgehensweis ist EU-konform und wird in Frankreich so praktiziert.
Was wäre möglich
Im Maskenverband Deutschland sind zurzeit 75 Unternehmer organisiert, die ausschließlich in Deutschland produzieren und dafür nur Vorprodukte aus Deutschland oder Europa verwenden. Sie haben eine Kapazität von 4,12 Milliarden Masken pro Jahr, sind derzeit aber nur zu 20 Prozent ausgelastet. Eine 90-Millionen-Förderung des Bundes aus dem Jahr 2019 hatten die Unternehmer seinerzeit um Investitionen in Höhe von 210 Millionen Euro ergänzt und damit Produktionskapazitäten für Masken und Meltblown-Vlies in Deutschland geschaffen.
Da jedoch öffentliche Institutionen (Ministerien, Behörden, Kommunen, große Einkäufer der Privatwirtschaft) fast ausschließlich billig in China bestellen, liegt die Branche brach, über 4000 gerade neu geschaffene Arbeitsplätze in Deutschland sind in Gefahr – und erneut die deutsche Unabhängigkeit von Asien.
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